- Segmentberichterstattung
- Segment Reporting. 1. Begriff: Veröffentlichung von finanziellen Informationen zu einzelnen Teilbereichen des Unternehmens. Sie soll es dem externen Rechnungslegungsadressaten ermöglichen, diversifizierte Unternehmen, deren heterogene Geschäftsbereiche erheblichen Risiko- und Erfolgsunterschieden ausgesetzt sind, differenziert beurteilen zu können. Ein Mutterunternehmen, das einen organisierten Markt im Sinn des § 2 V WpHG durch von ihm oder einem seiner Tochterunternehmen ausgegebenen Wertpapiere im Sinn des § 2 II 1 WpHG in Anspruch nimmt oder die Zulassung beantragt hat, hat den ⇡ Konzernabschluss um eine ⇡ Kapitalflussrechnung, eine S. und einen Eigenkapitalspiegel zu ergänzen. Vorschriften bez. der Ausgestaltung sind im HGB nicht gegeben. Der Gesetzgeber hat es somit dem ⇡ Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) überlassen, Empfehlungen über die konkrete Ausgestaltung der S. zu erarbeiten, die in DRS 3 niedergelegt sind.- 2. Zweck: Die S. liefert Informationen über Gewinnmargen, Wachstumsraten und Höhe der Risiken jeder bedeutenden abgrenzbaren Aktivität des Unternehmens. Damit soll bes. eine Erhöhung der Transparenz des unternehmensspezifischen Chancen- und Risikoprofils erreicht werden, um den (potenziellen) Investoren eine bessere Beurteilung der Unternehmensentwicklung zu ermöglichen. Die Segmentierung hat anhand der operativen Segmente des Unternehmens zu erfolgen. Für die Segmentierung sind grundsätzlich die Kriterien zugrunde zu legen, nach denen die Unternehmensleitung Teileinheiten des Unternehmens bestimmt, für die sie operative Entscheidungen trifft und wirtschaftliche Analysen und Beurteilungen vornimmt (DRS 3).- 3. Nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften ⇡ US-GAAP und ⇡ IAS/IFRS ist die S. bereits seit längerem regelmäßiger Bestandteil der Rechnungslegung. Die entsprechenden Vorschriften finden sich in SFAS 131 „Disclosures about Segments of an Enterprise and Related Information“ und in IAS 14 „Reporting Financial Information by Segment“.- Die S. nach den US-GAAP folgt weitgehend dem sog. Management Approach, basiert also auf der unternehmensinternen Finanzberichterstattung. Sowohl bei der Abgrenzung der sog. Operating Segments als auch bei den zu publizierenden Segmentangaben wird folglich auf die zur internen Performancemessung und Ressourcenallokation verwendeten Daten zurückgegriffen. Die IAS/IFRS-Vorschriften zur S. sind denen der US-GAAP ähnlich. Die Segmente sind in Geschäftsbereiche und geographische Segmente zu unterteilen, wobei für die Segmentabgrenzung wiederum der Management Approach zu beachten ist. In Bezug auf die anzugebenden Segmentdaten wird der Management Approach allerdings insofern relativiert, als diese auf der Basis der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Einzel- bzw. Konzernabschlusses zu ermitteln sind.- Der vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) verabschiedete und im Mai 2000 vom BMJ bekannt gemachte DRS 3 „Segmentberichterstattung“ orientiert sich stark an IAS/IFRS 14.- Vgl. auch ⇡ Segment-Bilanzen.
Lexikon der Economics. 2013.